Jahrestreffen 2012 in Wien:
Großartig wie immer!
VON ANDREAS EST
Mit großer – und wie stets nicht enttäuschter – Vorfreude auf das jährliche Treffen der DSS stieg ich – ausgerechnet am Freitag, den 13. Juli – in Düsseldorf in den Flieger, um nach Wien zu reisen. Schon am Flughafen in Wien traf ich Michael Dörffler, mit ihm ging es gemeinsam mit der Bahn und auch zu Fuß Richtung Springer Schlößl, unserer Unterkunft und Ort der Jahreshauptversammlung der DSS. Alfred hat uns in der Bildungs- und Tagungsstätte der Stiftung der ÖVP untergebracht, einem in einem herrlichen Garten – besser Park – gelegenen Komplex der österreichischen Konservativen. Speziell als „Schwarzer“ fühlte ich mich dort sehr wohl! Nach dem Einchecken machten wir uns schnell auf den Weg zum Mittagessen beim „Figlmüller“ in der Wiener City, einer Institution in Sachen Wienerschnitzel. Dieses Lokal hat Alfred extra für uns ausgewählt, weil er meint „Wien ohne Schnitzel ist wie New York ohne Sinatra“. Nun denn, den Laden würde ich als Touristenfalle bezeichnen. Den „Kaffee auf“ hatte ich persönlich schon bei der Bestellung eines Getränks, natürlich Bier. Es kam die mich schockierende Antwort „Wir sind ein Weinlokal“. Als ob man da nicht auch Bier verkaufen dürfte…! Diese Aussage hat mich mehr gestört als der strömende Regen – denn fehlendes Bier kommt bei einem Ruhrgebietler wirklich nicht gut an!
Nach dem Essen ging es in Richtung Wiener Staatsoper, einem wirklich sehr schönen und auch äußerst beeindruckenden Gebäude. Laut Alfred hatten wir riesengroßes Glück, weil die Führung uns auch auf die Bühne brachte, was eine große Ausnahme darstellen soll. Somit standen wir, die großen Sinatra-Fans, auf der Bühne der Staatsoper und haben sehr beeindruckt die riesigen Ausmaße auf uns einwirken lassen. Allein die Höhe hat es in sich: Laut unserem zu Untertreibungen neigendem Präsidenten soll da sogar das Wiener Riesenrad reinpassen!
Tolles Klavierkonzert
Die Staatsoper war jedoch nicht der Höhepunkt des Tages. Abends fand im Großen Festsaal des Amtshauses Hietzing ein hervorragendes Klavierkonzert unseres Freundes Thomas Gulz unter dem Motto „Hot Summer Swing – Sinatra & Friends“ statt. Bemerkenswert ist allein die Tatsache, daß der Saal – und zwar in den Ferien sowie fast ohne Werbung – mit ca. 250 Sitzplätzen komplett gefüllt war und sogar noch Stühle hineingetragen werden mußten. Es folgte ein wunderbares Konzert mit Liedern, die wir alle kennen, mögen und lieben. Erstklassig interpretiert von Thomas Gulz, der sein musikalisches Talent sehr beeindruckend unter Beweis stellte. Unser Freund Hermann Wallner sorgte durch eine Nachtschicht dafür, daß wir am anderen Tag schon einen Mitschnitt hatten. Nochmals vielen Dank dafür!
Weil auch eine gute und unterhaltsame Kulturdarbietung allein leider nicht satt macht, endete der Abend in dem Keller der Studentenverbindung Borussia Wien. Trotz des schrecklichen Namens (Anmerkung für unsere österreichischen Freunde: Der Autor ist Schalker und hat somit qua Geburt ein Problem mit dem Verein, der derzeit noch Deutscher Meister ist…) fühlte auch ich mich dort sehr wohl. Bestimmt auch deshalb, weil die Versorgung – insbesondere dank eines stark engagierten studentischen Jungfuchses – erstklassig funktionierte und unser Mitglied Günther Jantsch sich ebenfalls hervorragend um uns kümmerte!
Schönbrunn
Nach einem ausgiebigen Frühstück am Samstag ging es zu Fuß Richtung Schloß Schönbrunn, wo wir zunächst die schönen Gärten bei herrlichem Sonnenschein besichtigten. Gestärkt durch ein Getränk oder ein Stück Kuchen in dem Biergarten des Zoos ging es zur Führung durch Schloß Schönbrunn – mehr muß dazu nicht gesagt werden, denn jeder hat die Pracht dieses Schlosses wenn nicht live, dann zumindest bei den Neujahrskonzerten der Wiener Philharmonikern schon einmal bewundert. Wobei es hier wie bei Sinatra ist – live ist anders, live ist besser!
Harmonische Versammlung
Anschließend fand die Mitgliederversammlung am Ort der Übernachtung statt. Spektakuläres gibt es nicht zu berichten, der Vorstand wurde einstimmig wieder-gewählt und die Versammlung verlief harmonisch und komplikationslos. Der Ausklang fand ebenfalls in der gediegenen Atmosphäre des Springer Schlößls statt. Es war wie stets ein sehr netter und angenehmer Abend unter Freunden, bei dem Sinatra und seine Konzerte selbstverständlich die Hauptrolle spielten.
„Ehret den Deutschen Meister“
Sonntag hieß es nach dem Frühstück zunächst Abschied nehmen von den leider schon abreisenden Teilnehmer/innen. Die Übriggebliebenen fuhren anschließend zum noch im Bau befindlichem neuen Wiener Hauptbahnhof. Die Attraktion hier: Eine sehr hohe Aussichtsplattform, die auch bei dem an diesem Tag leider herrschenden schlechten Wetter einen großartigen Blick über Wien ermöglichte. Alle nicht Schwindelfreien, die sich auf die Plattform gewagt haben, konnten somit unter anderem einmal das Ende der Alpen sehen.
Von dort ging es weiter zum Mittagessen. Mir ist auf dem Weg dahin besonders das Wiener Konzerthaus aufgefallen. Speziell die Aufschrift auf der linken Seite gefiel mir sehr gut: „Ehret eure deutschen Meister“. Auf der rechten Seite stand zu lesen: „Dann bannt ihr gute Geister“. Welcher Meister gemeint war, ein Handwerker, ein Musiker oder gar ein Fußballmeister – ich weiß es nicht, vermute aber, Meister Beethoven war gemeint.
Abschließend gilt der Dank aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserem Chef Alfred für die großartige sowie sicher auch arbeitsintensive Vorbereitung und Durchführung des Jahrestreffens. Dank gilt auch unserem Freund Ralf Lehner, der unseren Präsidenten nett und sachkundig als Reiseführer unterstützte.
Im kommenden Jahr sind die Zeichen übrigens auf ein Treffen in einer norddeutschen Hansestadt gestellt, in der wir bisher noch nicht zu Besuch waren. Nein, Lübeck ist nicht gemeint!