Liebe Sinatra-Freunde,
ein Jubiläum im Jubiläumsjahr. 50 ist eine stolze Zahl, egal ob man sie als Jahresringe gesammelt hat, oder ob es sich dabei um ein Jubiläum eines Vereinsmagazins handelt.
„50 was jetzt schon“ sang einst Reinhard Mey, wobei ich bei 50-jährigen Barden doch eher an Frank denke. Das liegt schon allein daran, dass ich bei Sängern immer zuerst an Frank denke, aber in diesem Fall fällt es halt besonders leicht und wohl auch daran, dass Sinatra zu seinem 50er meine absolute Inselplatte aufgenommen hat: Live At The Sands …
Damit ist der schwierigste Teil des Vorworts auch schon vollbracht, nämlich der Einstieg. Ich beginne mit einem Hinweis in eigener Sache: Volker macht uns das kommende Jahrestreffen in Zürich schmackhaft, sprich es finden sich in dieser Voice alle Informationen zum kommenden Jahrestreffen. Vor lauter Vorfreude auf Käsefondue und Co habe ich eine Bitte: Meldet Euch so schnell als möglich an: frank@sinatra.info. Diese Anmeldung ist noch unverbindlich, es erleichtert aber die weitere Planung ungemein, und habt auch keine Hemmungen Fragen zu stellen. Auch die verbindliche Anmeldung möge bitte so rasch als möglich erfolgen, und das ganz einfach mittels Überweisung der – zu erwartenden – Übernachtungskosten – und zwar für einen Franken einen Euro.
Stichtag, ist der 14. Juni, allerdings ist das bereits der Tag an dem wir weiterüberweisen müssen, sprich es muß allerspätestens an diesem Tag das Geld bereits am DSS-Konto eingetroffen sein! Bis zu diesem Datum können wir die im Heft aufgelisteten Konditionen garantieren, bis dahin ist auch jederzeit ein kostenloses Storno möglich. Danach werden wir wie immer bemüht sein alle Wünsche zu erfüllen, können das aber nicht garantieren. Der Preis ist für ein wirklich ausgezeichnetes Quartier in Zürich ungewöhnlich gut, zumal die Wahlheimat von Udo Jürgens an diesem Tag einige Besonderheiten bereit hält – es ist nämlich Nationalfeiertag,, und wer weiß den zu feiern, wenn nicht die Schweizer.
Udo Jürgens ist gleich das Stichwort. Mitten aus dem Leben wurde er im vergangenen Herbst gerissen. „Mitten im Leben“ war auch der Name seiner großen Gala zu seinem 80.Geburtstag. Natürlich kam auch „If I Never Sing Another Song“ vor – jenes Lied, das Udo für Frank geschrieben haben will. Das ist zwar Unfug, aber es ist trotzdem ein schöner Song, und immerhin hat ihn ja Sammy dargeboten. Marcus Prost gedenkt seiner, und ich suche ein wenig den Frank-Aspekt.
Zwischen Udo und Frank gab es also eigentlich nicht wirklich Berührungspunkte, die Geschichte mit New York, New York ist da schon fast die einzige Ausnahme. Mir ist gesichert nur ein einziges Lied bekannt, das beide eine Zeitlang im Programm hatten – und es ist für beide ein ungewöhnliches Lied: „Bernhard Vogel erzählt uns mehr über „That Lucky Old Sun“.
Ein anderer Weltbürger und Weltstar mit (alt-)österreichischen Wurzeln war Fred Astaire. Fast noch weniger bekannt ist , daß „One For My Baby“ eigentlich sein Lied war. Ein wunderschöner Text von Alexander Bach über Franks Signature Saloon-Song.
Weniger poetisch dafür umso humoristischer erzählt uns Herb Goldraven von einer – hm – ungewöhnlichen Autogrammjagd – ein paar Jahre später wäre es wahrscheinlich umgekehrt gelaufen.
Hermann Wallner hat nicht nur die Blue Eyes Big Band ins Leben gerufen, er hat auch noch ein ungewöhnliches Hobby: Er geht. Nun, das konnten die meisten von uns schon mit ein paar Monaten, aber er geht wirklich. Also er legt mit seinen meist orangenen Schuhen mehr Kilometer zurück, als manche von uns mit ihrem Auto fahren – also das ist verbrieft und belegt – übrigens mit einem orangefarbenen Schrittzähler. Und auf seinen Wegen entdeckt er mitunter Dinge, die anderen verborgen bleiben: So kam er zu einem ungewöhnlichen Konzerterlebnis mit unserem Ehrenmitglied Max Greger.
Indirekt hat Hermann auch mit einem weiteren Text zu tun. Als Interviewter lernte er eine Radiomacherin kennen, die unseren Frank ebenfalls sehr schätzt. Mittlerweile ist Christine Nestler in der DSS angelangt und erzählt von einem Schlüsselerlebnis, und wie sehr ihr der Zufall gnädig war – immerhin geht es ums legendäre Oslo-Konzert.
Hermann meldet sich gleich noch einmal selbst zu Wort. Im Zuge von umfangreichen Archivarbeiten rund um ein paar zufällig nach Wien gedrungene Sinatra-Konzerte ist ihm ein gewisser Randy Waldmann aufgefallen – und ein Konzert vom 13. Mai 1976, das es bei ihm in die Endlosschleife geschafft hat und auf seinen Wegen begleitet.
Der Weg ist also mitunter tatsächlich das Ziel, und das war es wohl auch bei „Verdammt in alle Ewigkeit“. Der Film war für Frank von entscheidender Bedeutung, ja seine Oscar-Rolle hat ihm wahrscheinlich sogar die Karriere gerettet. Fürs Jubiläumsheft habe ich mich diesem Thema angenommen. Und warum mir das gar nicht leicht gefallen ist, werdet Ihr bald wissen.
Das erste Konzept-Album der Musikgeschichte wird üblicherweise Frank zugeschrieben – selbst die Wiener Musikhochschule lehrt das so. Daß unserem akademischen Nachwuchs nicht immer die Wahrheit erzählt wird ist aber keine Novität, denn im Bereich der Klassik gab es das längst, außerdem gibt es da gleich noch einen Fehler, denn die nennen auch noch den Namen des Albums: „In The Wee Small Hours“.
Das ist natürlich Unfug, aber die Wahrheit steht eh in unserer Voice. Alex Schicke erzählt uns über das tatsächlich erste Album in der Geschichte der Populär-Musik. 1946 auf den Markt gekommen, war es wirklich ein Album, liegt schwer in den Händen wie ein altes Photoalbum, und der Name dieser Schellacksammlung lautet passenderweise: „Frank Sinatra – The Voice“.
Keep swinging, und bis demnächst in Zürich,
Euer Alfred