Vorwort
Gut Ding braucht Weile, diesmal allerdings für meinen Geschmack zu viel davon. Dieses Heft hätte längst bei Euch sein sollen, nur es waren nicht genügend Texte für eine ganze Voice vorhanden. Zuletzt haben wir auf einen Artikel gewartet, der es leider trotz aller Zusagen nicht zu uns geschafft hat. Das ist schade, denn er hätte von einem grandiosen Zusammentreffen der DSS berichtet – die Geburtstagsfeier eines unsere aktivsten Mitglieder. Und die war nicht nur ein fantastisches Fest, die war auch ein musikalischer Hochgenuss. Nachträglich nochmals meine besten Wünsche an Hermann Wallner aus Wien, es war schlicht und ergreifend superb. Und ich hoffe der versprochene Text kommt bis zum nächsten Redaktionsschluss. Darum verrate ich hier auch nicht mehr, auch wenn es mir schwerfällt.
Spätestens zum Jahrestreffen sollte sich das ausgehen. Und damit bin ich schon mitten im Thema. Das Treffen wird in NRW stattfinden, auch wenn nicht wie ursprünglich angedacht in Köln, sondern nach vielen Jahren wieder in Buer bei Gelsenkirchen. Andreas „Jupp“ Est ist unser bewährter Gastgeber. Vom 14. Bis 16. Juli werden wir seine Heimatstadt unsicher machen. Und es gibt auf alle Fälle eine Besonderheit: Wir haben ein ganzes Haus für uns allein, ein sehr schönes noch dazu, und mitten im Zentrum. Auf alle Fälle können wir uns schon Mal auf königsblaue Momente einstimmen, und ein stimmgewaltiges „Schaaaalke“ üben. Jupp wird uns wohl auch in die geheime DSS-Kommandozentrale namens Hexe verführen, und Desiree und Michael Nierfeld versprechen sich unserer kulturellen Bedürfnisse anzunehmen. Es wird zweifelsfrei ein tolles Jahrestreffen, der Anmeldestand ist schon jetzt entsprechend hoch. Wer nicht am E-Mail-Verteiler ist möge sich bitte so rasch als möglich entscheiden und entweder Jupp oder mir mitteilen.
Stichtag ist der 30. Juni (ACHTUNG – das ist der Stichtag für die bereits erfolgte Überweisung), aber bitte je früher, desto besser. Mit Einzelzimmer sind wir schon etwas knapp – und das ist eine Untertreibung. Aber auch das wird sich lösen lassen.
Eine ganz besondere Geschichte hat unser langjähriges Mitglied Luc Rod für uns vorbereitet: Ein kleiner Roman, wohl mit autobiographischen Zügen. Der Held unseres Romans ist wie sein Erschaffer Musikpädagoge. Herr Knaps – so der Name der Hauptfigur – ist also Musiklehrer. Aber ein besonderer Musiklehrer, denn er erklärt seinen Rackern Musik anhand von aktuellen Hits. Herr Knaps hat dabei einem Vorteil, denn er hält seinen Unterricht im Jahr 1958. Sein Liebling Frank Sinatra hat gerade Mal wieder eine ganz besondere Aufnahme präsentiert: Angel Eyes. Ja, unser Held seziert den Song auf amüsante und kurzweilige Art und Weise. Herr Knaps muß ein guter Lehrer gewesen sein. Was hätte ich dafür gegeben Herrn Knaps gehabt zu haben.
Lorenzo Petrocca ist Italiener. Gut, er ist auch Musiker. Ein sehr guter Musiker, also auch das trifft es noch nicht. Er ist ein führender Gitarrist der beachtlichen Jazz-Szene in Stuttgart. Und damit noch nicht genug, er hat schon mit Al Viola gearbeitet. Und so eine Gelegenheit lässt sich unser Alex Schicke nicht entgehen. Er hat mit ihm ein Interview geführt, und hat natürlich auch Fragen über Frank und Dino gestellt. Also das macht neugierig auf seine Musik.
Gleich zweimal griff Marcus Prost zur imaginären Feder. Die erste Geschichte hat einen traurigen Grund. Es ist ein Nachruf auf einen ganz besonderen Künstler: Manfred Krug. Der einstige DDR-Superstar hat spätestens als Liebling Kreuzberg den halben deutschsprachigen Raum erobert, als singender Kommissar Paul Stoever hat er die andere Hälfte eingesackt. Er hat nicht nur als Polizeiermittler gesungen, er war schon in der DDR ein ernsthafter Jazzer. Was wir vielleicht nicht wussten war sein besonderes Herz für Sinatra. Marcus würdigt den großen Künstler.
Marcus kam vergangenen Herbst in den Genuß einer Musikveranstaltung zu Ehren von Frank Sinatra & Liza Minnelli. Also er fand den Abend ganz in Ordnung, es dürfte ihn aber nicht so komplett vom Hocker gerissen haben. Er benützt ihn nur als Einstieg für eine andere Geschichte: Seine Erinnerung an ein 25 Jahre zurückliegendes Konzert des Meisters selbst – das legendäre 91er Konzert in Frankfurt. Wer sich noch daran erinnert, das war gar nicht so einfach eine Karte zu bekommen, denn – aber lassen wir Marcus das selbst erzählen.
„Come Blow Your Horn“ ist vielleicht nicht Franks allerbester Film, aber er ist wirklich einer meiner Lieblingsfilme. Alle paar Jahre schaue ich ihn mir gerne an, einfach weil er Frank pur ist, weil er unterhaltsam ist, weil ich ihn ganz einfach mag. Offenbar so sehr, dass die Geschichte eigentlich ein Remake ist. Unser Chefredakteur hat Recht, vor vielen Jahren habe ich ihn mir schon einmal vorgenommen. Aber Ehrenwort: Ich zitiere mich nicht, auch wenn ich die Dinge offenbar noch immer sehr ähnlich sehe, aber damals doch ganz andere Dinge im Auge hatte.
Das war es auch schon. Ich denke es ist eine abwechslungsreiche Voice, auch wenn sie für meinen Geschmack ein wenig spät kommt. Das liegt natürlich an uns allen. Ich bitte Euch, haut in die Tasten. Das gilt für neue Autoren, für Stammschreiber und für alle säumigen Lieferanten.
Genug gescholten, freuen wir uns lieber auf unser Jahrestreffen in Buer.
Bis dahin mein herzliches ,
keep swinging,
Alfred
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort des Präsidenten
- Herr Knaps erklärt Sinatra (I: Angel Eyes)
- Ein Vierteljahrhundert Sinatra-Konzerte
- Im Gespräch: Lorenzo Petrocca
- Nachruf: Manfred Krug (1937-2016)
- Filmkritik: Come Blow Your Horn
- Jahrestreffen 2017: Einladung nach Buer