Frank Sinatra faszinierte mich schon als kleines Kind, in Filmen wie “Can Can” oder “Überfall auf die Queen Mary”; und mit seiner Musik – den Rummel um “Strangers In The Night” hab’ ich also schon im Kindergartenalter mitbekommen. Hinter diesem ,ich” verbirgt sich Alfred Terschak, Jahrgang 62 aus Wien.
Beruflich bin ich zweigleisig unterwegs, einerseits die gleichnamige Mini-Werbeagentur, andererseits der Motorjournalismus. Privat bin ich da weit eindimensionaler, da höre ich Frank, Frank und nochmals Frank; und ab und zu noch Sammy und Dino. Wie kam ich zu Sinatra? Keine Ahnung, er war immer da. Ich hatte eine Schallplatte (ein ziemlich guter Capitol-Sampler – ich besitze sie noch immer) von ihm, bevor ich einen Plattenspieler hatte und zwei Kauf-Sampler auf Compact-Cassette; beide von Reprise (eine gab gleich den Geist auf), die ich mir um das Geld gekauf habe, das ich mir gespart habe, weil mir meine Eltern mit 13 noch nicht den Besuch des ersten Wiener Sinatra-Konzerts erlaubten….
Das erste mal als ich IHN dann tatsächlich sah, reichte es nur für billige Karten. Frank war klein wie eine Ameise. Da schwor ich mir, das passiert mir nie mehr wieder. Und noch zweimal hatte ich das Glück, Frank zu sehen – ab damals immer ganz vorne. Eigentlich klappte es sogar dreimal. Beinahe als ich 1989 in Las Vegas war. Ja, da wäre er aufgetreten, doch ein Musikerstreit hat es verhindert. Doch das letzte Mal, im Jahr 93 nach dem Köln-Konzert, haben wir ihn gemeinsam gesehen, Bernhard und ich, bevor Frank in Köln in den Aufzug stieg und quasi für immer verschwand. Ja, wir durften mit ihm sprechen, in jener Bar im Hyatt, und es war eines der größten Momente meines Lebens.
Was mich an ihm so fasziniert? Ich weiß es nicht. Ja, er ist der Größte, so unglaublich perfekt, aber doch auch wahnsinnig locker, dabei elegant und immer souverän, selbst in Ausnahmesituationen. Aber ehrlich, es ist was anderes. Noch mehr als nach seinem verschmitzten Lächeln bin ich ganz einfach nach seiner Stimme süchtig. Und ich mag ihn auch, wenn er vermeintlich seichte Lieder singt. Es ist mir egal, je mehr Frank, um so lieber.
Bei mir zu Hause in Wien, kann es schon vorkommen, daß ich als Sinatra-Spezialist (ich organisiere Sinatra- und Ratpack-Veranstaltungen, bin gelegentlich Ratpack-DJ und halte auch zu diesem Thema Vorträge; mein erster liegt schon 20 Jahre zurück) angesprochen werde. Ich pflege dann zu sagen: ,Ach was, ich kenn’ mich doch nur ein bischen aus, aber in der DSS, da sitzen die wahren Spezialisten. Die müßt Ihr fragen!”
Und jetzt, jetzt bin ich plötzlich selbst Präsident der DSS, der “Deutschen Sinatra Society für Deutschland, Österreich und Schweiz”. Das ist für mich eine große Ehre und ich werde versuchen, micht entsprechend einzubringen, mein diplomatisches Geschick, aber auch mein Organisationstalent einzusetzen.
Entscheidend ist aber die Liebe zu Frank, meine und Eure.